erschienen im Eichen-Linden-Kastanienblatt in der Woche 41/2020.
Viele Bürgerinnen und Bürger aus der Gemeinde Ostercappeln und dem Osnabrücker Land verbringen oder verbrachten – gerade in diesem Jahr – einen großen Teil ihrer Freizeit und ihres Urlaubes in heimatlichen Gefilden. Dieses wird sich wohl auch kurzfristig nicht ändern, sind wir doch dankbar, dass unsere Region von der Pandemie weniger betroffen ist als andere. Also die Wanderschuhe an oder auf das Fahrrad.
Große Transparente an verschiedenen Stellen unserer Gemeinde versprechen Anwohnerinnen und Anwohnern, Besucherinnen und Besuchern in Ostercappeln – RUNDUM GUTE AUSSICHTEN – .
Auch ein Blick auf die Homepage der Gemeinde Ostercappeln (www.ostercappeln.de) verspricht dieses. Die alte Lambertuskirche in Ostercappeln, unsere Venner Mühle, die schöne Krebsburg, die Sonne hinter Bäumen – wahrlich sehr schöne Aus- und Ansichten.
Doch HOPPLA, was ist das – eine große Firma – eingebettet in sattes Grün – viele Lastkraftwagen auf dem stilisierten Gelände, eine schmale Straße am Rande, rundherum Natur?
Diese GUTE AUSSICHT animiert doch zu eine näheren Betrachtung vor Ort. Ein schöner Urlaubstag mit viel Sonne und guter Sicht bringt mich dazu.
Erschreckt stelle ich fest, dass, von welcher Seite ich es auch betrachte, die auf dem schützenswerten Venner Esch erbaute Fabrik wahrlich kein schönes Wahrzeichen darstellt, welches die Homepage einer Gemeinde zieren sollte.
Entlang des DiVa-Walks, dem „Premium-Weg des Osnabrücker Landes“ (www.divawalk.de), dem Wanderweg, bei dem „Dinosaurier und Varus (DiVa) Pate standen“ (www.divawalk.de), entdecke ich eine unschöne (versiegelte) Strecke mit viel Blech und Metall. Eine Dachbegrünung oder zumindest eine Anlage zur Erzeugung erneuerbarer Energien kann ich dort nicht entdecken.
Ich schaue noch einmal auf die Homepage (s. o.) und finde: „Entlang des DiVaWalks können Sie viele kulturelle Highlights erleben. Ob Sie Schlösser, Burgen und Mühlen besuchen, historische Denkmäler erkunden oder zu prähistorischen Funden wandern möchten – der DiVaWalk bietet von allem etwas.“
Da ich ja – glücklicherweise wieder – unser lokales Linden-, Eichen-, Kastanienblatt eifrig studiere, fällt mir auf, dass es dort in Nr. 1564 einen Essay über den kulturhistorischen Plaggeneschboden gibt, dass passt ja zum DiVa-Walk. Unser guter Venner Plaggenesch ist ja zum Glück noch nicht komplett in ein Industrie-, bzw. Großgewerbegbiet umgewandelt worden, erholungssuchende Bürgerinnen und Bürger können sich dort frei in der Natur bewegen.
Wenn ich in meinem Gedächtnis und in altem Kartenmaterial herumkrame, gehört(e) der noch erhaltene Bereich des Vennes Eschs zu einem Landschaftsschutzgebiet.
Da gebe ich doch einmal direkt in die Suchmaschine mit g ein: „landschaftsschutzgebiet venner esch ostercappeln“ – und erschrecke. Folgender Link erscheint als Erstes: www.ostercappeln.de/staticsite/staticsite.php?menuid=372&topmenu=72 (Häcker – Ostercappeln)
Auch bei y***o ähnlich …
Auf der Homepage der Gemeinde Ostercappeln wirbt diese ganz offen durch die Veröffentlichung von Pressemitteilung(en) der Fa. Häcker für deren Produkte: „Küchen sind das neue Statussymbol“. „Der Standort in Venne bietet darüber hinaus sogar die Möglichkeit, die Fertigungskapazitäten zu erweitern.“
Interessierte können gerne unter dem Link weiter lesen…
Ich blättere lieber einmal in unserem „Das Örtliche“ von 2018. Ostercappeln wirbt: „Freuen Sie sich auf die reizvolle ländliche Lebensart“ und ich hoffe, dass wird auch weiterhin ernst genommen.
Sollen in Ostercappeln – Venne die guten Aussichten weiter kurzsichtig verbaut werden? Noch mehr Blechklötze und versiegelte Flächen?
Was sagen Sie dazu?
mit dem Bau von Häcker hat man dem Ortsbild von Venne den Rest gegeben.Besonders schön macht sich das Ding vom Aussichtsturm.
Die Arbeitsplätze,die hier geschaffen werden,entfallen natürlich woanders-was uns egal ist.Oder gibt es einen Trend zur Zweitküche?
Wenn mein Mietvertrag ausläuft,werde ich (nach 40 Jahren) wieder in die Stadt ziehen-es lohnt sich nicht hierzubleiben.
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Dieser Landfraß muß endlich aufhören! Nur weil gewisse Menschen zum Ortsrat bzw. Bürgermeister gewählt wurden, gibt ihnen das noch lange nicht das Recht, eine Landschaft und noch dazu eine mit den besten Ackerböden unseres dörflichen Umfelds in ein Industriegebiet zu verwandeln!
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