Das neu geplante Gewerbegebiet in Venne soll nach Aussage des Ostercappelner Gemeindebürgermeisters ein „grünes Gewerbegebiet“ mit Vorbildcharakter sein. Hierzu möchten wir Stellung nehmen.
Durch die Umwidmung der ca. 20 ha landwirtschaftlichen Fläche zu einem Gewerbegebiet wird ein weiters mal sehr hochwertiger Ackerboden versiegelt. In anbetracht von Klimawandel und Hungerkrisen ist fraglich, ob wir uns diese verschwenderische Lebensweise noch leisten können.
Gerne würden wir die rosarote Darstellung der Politik glauben, aber jeder der genauer hinsieht wird feststellen, dass hier eine Vernebelung der Wahren Inhalte stattfindet:
- Der o.g. Werbeartikel beschreibt, dass es einen „Dialog zwischen Gegnern und Befürwortern“ mit einer Einigung gegeben hat: Ein Dialog hat nicht stattgefunden. Es gab außerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Veranstaltungen zwei Anwohnerversammlungen in denen die Anwohner von der Politik über die Entscheidungen informiert wurden, d.h. hier Kommunikation als Einbahnstraße ohne Mitentscheidungsmöglichkeiten.
- „Großzügige Begrünung“ und Vorbildcharakter: Der Vergleich zwischen der ursprünglichen und verabschiedeten Planung zeigt nur kosmetische Unterschiede, da alle Vorgaben den Grundstückpreis bzw. die Baukosten erhöhen würden. Im Vergleich der vorläufige Planungsstand (06/2020) mit der verabschiedeten Planung (06/2021):
- Vergrößerung des Regenrückhaltebeckens im Osten zwecks Vergrößerung des Abstands zu der vorhandenen Wohnbebauung an der „Hegerhoffstraße“ und naturnaher Gestaltung, Erlebbarkeit und EingrünungVerbreiterung der randlichen Eingrünung im Süden und im Nordosten von 5,00 auf 10,00 mBaumpflanzungen in erheblicher Pflanzqualität und wasserdurchlässige Oberflächenbefestigung für StellplatzanlagenDachbegrünungen für Büro- und Nebengebäude sowie Carports / Kombination mit SolaranlagenInsekten- und Fledermausfreundliche BeleuchtungGrundstückseinfriedungen in Form von Laubgehölzhecken
- Baumpflanzungen innerhalb der Eingrünungsstreifen und der öffentlichen Straßen
- Ein wirkliches Vorbild stellt das Gewerbegebiet in Melle dar, wo die Bürgerinitiative „Grün statt Grau Melle“ einen Ratsbeschluss mitbewirkt hat.
Zusammenfassend stellen wir fest, dass die regierende Partei in Ostercappeln, keine über den gesetzlichen Rahmen hinausgehenden Ideen hinsichtlich eines nachhaltig entwickelten Gewerbegebiets eingebracht hat und alle kreativen Vorschläge und Ideen, die von Institutionen und Personen von außerhalb herangetragen wurden, nicht oder nur unzureichend berücksichtigt. Diese Vorschläge wurden tendenziell widerwillig aufgenommen. Darüber hinaus bestand kein Interesse (außer am Wahlsonntag) an einer Einbeziehung der Bürger in die Planungen als ein wirklichen Bürgerdialog. Bleibt am Ende nur die Frage, wie aus dieser Planung eine tatsächliche nachhaltige Umsetzung entstehen kann.

Sehr sehr traurig!
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Danke für den Beitrag bzw. die Gegendarstellung!!
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